EIZO Academy

Kalibrierungsbericht

So lesen Sie den ColorEdge Factory-Report über die Werkskalibrierung.

Graphics_Calibration.JPG

Jeder einzelne ColorEdge-Monitor wird im EIZO Werk nach der Montage eingemessen und justiert. Nur durch diese individuelle Optimierung jedes einzelnen Geräts lässt sich die Präzision erreichen, auf die sich weltweit zahllose Kreative tagtäglich verlassen.

Um die exzellente Präzision der EIZO Werkskalibrierung zu belegen, werden alle ColorEdge-Monitore der CG-Serie sowie Modelle der CS-Serie, die ab 2023 auf den Markt gekommenen sind, mit einem individuellen Kalibrierungsbericht (Factory-Report) ausgeliefert. Bei Modellen der CG-Serie kann der Bericht auch Messwerte zur Präzision des verbauten Kalibrierungssensors enthalten.

Dieser Kalibrierungsbericht belegt die exzellente Präzision Ihres Monitors zum Zeitpunkt der Produktion und gibt Aufschluss über die einzelnen Messwerte bzw. das Justage-Ergebnis.

Modellabhängig kann der Umfang des Kalibrierungsberichts variieren.

Schauen wir uns jetzt einmal an, welche Informationen Sie aus dem Kalibrierungsbericht herauslesen können:

Modell/Seriennummer

Ganz oben im Kalibrierungsbericht finden Sie den Produktnamen und die Seriennummer (S/N) Ihres Monitors. Die Seriennummer finden Sie auch auf dem Typenschild auf der Rückseite Ihres Geräts sowie im elektronischen Monitormenü (OSD) im Menüpunkt „Information“.

Monitor-Einstellungen

Hier werden die Einstellungen, Messbedingungen sowie das verwendete Messgerät aufgelistet. Die vier im Bericht beschriebenen Punkte sind:

  • Helligkeit
  • Weisspunkt
  • Gamma-Kurve
  • Benutzter Messsensor

Homogenität

Ohne Korrektur weisen alle LCD-Panels bauartbedingt Inhomogenitäten auf. Für die meisten Alltagsanwendungen sind diese nicht weiter störend, weshalb diese z. B. bei Office-Monitoren nicht korrigiert werden. Als Kreativer muss man sich jedoch darauf verlassen können, dass die Bilddarstellung eines Monitors exakt mit der Bilddatei übereinstimmt und über die gesamte Fläche homogen und präzise ist.

Um diese Präzision zu gewährleisten, misst EIZO die Anzeigefläche jedes ColorEdge-Monitors in 25 einzelnen Segmenten aus und nutzt dazu einen hochpräzisen und für diesen Zweck optimierten Sensor. Werden dabei Abweichungen festgestellt, die aus den strengen EIZO Grenzwerten fallen, werden diese korrigiert.

 

Die Ergebnistabelle

In der Ergebnistabelle finden Sie die Werte für Farbabweichungen (⊿E00) und Helligkeitsabweichungen (⊿LR ) Ihres Monitors für alle 25 Messpunkte. Referenzwert für diese Abweichungen ist jeweils das mittlere Messfeld (Feld 13).

Farbabweichung ⊿E00 (Delta E 00)
⊿E00 ist ein numerischer Wert und drückt den Farbunterschied zwischen Soll- und Istwert aus. Je grösser der Wert ist, desto deutlicher ist die Farbabweichung für das menschliche Auge erkennbar.
Die Tabelle zeigt die Farbabweichung jedes Punktes vom Mittelpunkt (Feld 13).

Zur Einordnung dieser Werte: Als Faustregel kann man davon ausgehen, dass ein ⊿E von 1-2 für das menschliche Auge nicht erkennbar ist, ein ⊿E von 2-3 in der Regel nur von einem extrem geschulten Auge erkannt wird und ein ⊿E von 3 oder mehr auch einem ungeschulten Auge auffällt.

Helligkeitsabweichung ⊿LR (Delta LR)
⊿LR gibt Aufschluss über die Homogenität der Helligkeit (Luminanz) des Bildschirms. Die Tabelle beschreibt das Helligkeitsverhältnis der einzelnen Messpunkte im Vergleich zum mittleren Messfeld (Feld 13), das mit 100 % als Referenzpunkt angesetzt wird.

DUE (Digital Uniformity Equalizer)

Der patentierte Digital Uniformity Equalizer (DUE) korrigiert Farb- und Helligkeitsdrifts auch noch, wenn der Monitor das EIZO Werk längst verlassen hat. Erreicht wird dies durch die Steuerung der Tonwerte auf Pixel-Basis.

Gamma

Bei einem LCD ist der Helligkeitsverlauf standardmässig nicht so präzise, wie man das als Kreativer braucht. Deshalb wird der Helligkeitsverlauf in den entsprechenden Helligkeitsstufen gemessen und justiert.

Da die menschliche Wahrnehmung nicht linear verläuft, orientiert sich diese Korrektur an der sowohl auf Windows- wie auf Mac-Rechnern gebräuchlichsten Standard-Gammakurve von 2,2. Mit dieser Gammakorrektur wird einerseits dafür gesorgt, dass der Helligkeitsverlauf korrekt eingestellt ist und andererseits orientiert man sich dabei an der menschlichen Wahrnehmung, sodass der Helligkeitsverlauf für den Betrachter linear aussieht.

Im Rahmen der Werkskalibrierung wird der Verlauf der Gammakurven in einem aufwändigen Messprozess perfekt eingestellt. Die Gammawerte für Rot (R), Grün (G) und Blau (B) werden für alle Helligkeitswerte von 0 - 255 (8-Bit) und 0 - 1023 (10-Bit) eingestellt. Das Diagramm zeigt den Sollverlauf und das Messergebnis der tatsächlichen Gammakurve. Wenn beide Kurven übereinstimmen, bedeutet dies, dass Ihr ColorEdge-Monitor die ideale Gammakurve für eine genaue Graustufenwiedergabe (Graukeil) ohne abweichende Helligkeits- oder Farbnuancen erreicht.

Gamut

Zu Farbräumen und -umfängen gibt es verschiedene Normen und Standards, wie z. B. DCI-P3 oder AdobeRGB. Ein Farbumfang eines Monitors wird oft als Dreieck auf der von der CIE (International Commission on Illumination) erstellten xy-Farbtafel dargestellt. Die meisten ColorEdge-Modelle verfügen über eine grosse Farbraumabdeckung.

Der Kalibrierungsbericht zeigt die RGB-Messungen des kalibrierten ColorEdge im Vergleich zu den Standards sRGB/BT.709 und DCI-P3. Der durch den Standard definierte Farbraum wird mit einer durchgezogenen Linie und die Messergebnisse des Monitors mit einer gepunkteten Linie dargestellt. Dies zeigt, wie viel von jedem Standardfarbraum der ColorEdge-Monitor abdeckt.

Farbtemperatur

In diesem Diagramm können Sie erkennen, wie stabil der Weisspunkt Ihres Monitors bei unterschiedlichen Helligkeiten bleibt. Idealerweise liegen die Messwerte möglichst nah am Sollwert von 6500 Kelvin.

Der Weisspunkt von 6500 K ist der Standard für allgemeine PC-Anwendungen, den sRGB-Farbraum und den internationalen Standard für digitale High Definition (ITU-R BT.709).

Factory-Report_Image_07_-_Farbtemperatur.jpg

Sensor-Genauigkeit

EIZO war der erste Hersteller weltweit, der 2010 einen selbstkalibrierenden Grafik-Monitor, also einen Monitor mit einem eingebauten Sensor, auf den Markt brachte. Der in den Monitoren der ColorEdge-CG-Serie genutzte Sensor ist von EIZO entwickelt worden und wird auch von EIZO gebaut. Um eine exzellente Messgenauigkeit zu gewährleisten, wird jeder in einem CG-Monitor integrierte Sensor mit einem professionellen Spektralphotometer in Referenzqualität eingemessen und zusammen mit dem verbauten Panel justiert.

So stellen wir sicher, dass Sie sich auf die exzellente Präzision des in Ihrem ColorEdge verbauten Messsensors absolut verlassen können und Sie die präzise Farb- und Helligkeitsdarstellung des Monitors durch regelmässige Rekalibrierung dauerhaft erhalten können.

Der Factory-Report enthält die Messergebnisse der Korrelationsgenauigkeit zwischen dem integrierten Sensor und dem Referenzspektralphotometer für die Helligkeitswerte 0, 512 und 1023. Je näher das Ergebnis an der Mitte des Diagramms liegt (in der untenstehenden Abbildung durch den Pfeil gekennzeichnet), desto höher ist die absolute Genauigkeit des integrierten Kalibrierungssensors. Der von der gestrichelten Linie markierte Bereich zeigt die strengen Parameter an, innerhalb derer die Messergebnisse liegen müssen, damit EIZO die Werte als genau einstuft.

Viele externe Kalibrierungssensoren weisen eine relativ grosse Serienstreuung auf. Kalibriert man den Monitor mit einem solchen externen Messgerät, kann ein ungenauer Messsensor zu einer ungenauen Kalibrierung führen.

Die folgende Abbildung zeigt die typische Messpräzision eines integrierten ColorEdge-Kalibrierungssensors im Vergleich zu externen Kalibrierungssensoren anderer Hersteller.

Wussten Sie schon?

Unsere Werkskalibrierung hat übrigens noch einen weiteren Vorteil: Dadurch, dass der Monitor im Werk so perfekt eingestellt wurde, müssen bei der Rekalibrierung nur noch wenige Stützstellen überprüft werden, um die Alterung des Monitors auszugleichen. Deshalb geht die Rekalibrierung mit dem ColorNavigator so schnell, ohne Abstriche in der Präzision zu machen. Im Standardmodus werden alle Kalibrierungsziele noch dazu mit einer einzigen Rekalibrierung aktualisiert.